Ramsbeck – Die Umrisse der beiden großen Tore an der künftigen Fahrzeughalle sind schon gut zu erkennen – ebenso im Grundriss des Gebäudes die Umkleide- und Aufenthaltsräume sowie die Sanitärbereiche der Aktiven: An der Schulstraße in Ramsbeck hat der Neubau des Feuerwehrhauses begonnen. Und der Rohbau erlaubt bereits einen Blick in die Zukunft der Ramsbecker Löschgruppe.
Ganz unscheinbar neben dem Gebäude, aber von besonderer Bedeutung für die Bewirtschaftung des künftigen Feuerwehrhauses präsentiert sich die Erdwärmesonde: Rund 150 Meter tief ist hier in die Erde gebohrt worden. Das acht Grad warme Wasser, so erläutert Dipl.-Ing. Hubertus Kreis vom Bau- und Umweltamt der Gemeinde Bestwig, liefert den „Betriebsstoff“ für die künftige Sole-Wasser-Wärmpumpe. Sie ermöglicht eine besonders wirtschaftlichen Heizbetrieb für das Feuerwehrhaus: Mit dem Einsatz von einer Kilowattstunde Strom können dann fünf Kilowattstunden Wärmeenergie erzeugt werden, erwartet Hubertus Kreis. Eine Fußbodenheizung sorgt für eine optimale Wärmeverteilung im Gebäude.
Zudem wird das neue Gebäude „warm eingepackt“: Das Fundament ist gedämmt; und auch die Außenfassade wird inklusive der Fahrzeughalle mit einem Wämedämmverbundsystem ausgestattet. Die Fenster erhalten eine Dreifachverglasung. Insgesamt, so Hubertus Kreis, werde das Feuerwehrhaus auf diese Weise eine Heizlast von 15 Kilowatt erreichen. Zum Vergleich: Die Heizlast im Betrieb befindlicher Feuerwehrhäuser schätzt der Experte auf etwa 80 Kilowatt.
Und auch sonst wird das Gebäude den aktuellen Bedingungen für moderne Feuerwehrarbeit entsprechen: Die Zufahrtswege für zum Einsatz anrückende Feuerwehrkameraden und -kameradinnen sind von der Ausfahrt der Fahrzeuge getrennt; neben 18 Pkw-Stellplätzen wird es auch 6 für Fahrräder geben. Im Gebäude selbst ist eine klare Schwarz-Weiß-Trennung vorgesehen: Eine Abgrenzung von Bereichen, in denen sich mit Rauchgas kontaminierte Einsatzkleidung – zum Beispiel nach Brandeinsätzen – befindet, von Bereichen, in denen saubere und einsatzbereite Gegenstände gelagert werden. Der Grundriss des Gebäudes orientiert sich dabei an den funktionellen Abläufen der Freiwilligen Feuerwehr. Sanitärbereiche sind für Feuerwehrkameradinnen und -kameraden getrennt; ebenso gibt es zwei große Lagerräume und einen Bereich für die Jugendfeuerwehr. Die Tore der Fahrzeughalle sind 4 Meter breit und 4,5 Meter hoch – ausreichende Abmessungen selbst für künftige Einsatzfahrzeuge.
Nötig wurde der Neubau des Feuerwehrhauses, weil das in die Jahre gekommene Bestandsgebäude weder baulich noch mit Blick auf die Unfallverhütungsvorschriften den Bedingungen für moderne Feuerwehrarbeit entspricht. Für dieses Jahr sind an dem neuen Gebäude in der Schulstraße der Abschluss des Rohbaus, der Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten geplant. Die Fertigstellung des Gebäudes erwartet Hubertus Kreis für das Jahr 2026. Für das gesamte Projekt rechnet die Gemeinde Bestwig mit Kosten von rund 2,5 Mio. Euro.
Pressestelle Gemeinde Bestwig (22.04.2025)