Ramsbeck. Es ist wohl einer der ungewöhnlichsten Einsätze der Bestwiger Feuerwehren, denn der Einsatzort lag unter Tage im Ramsbecker Besucherbergwerk. Eine Rauchentwicklung im innern des Berges sorgte Mitte August für besondere Herausforderungen im Einsatz.
Bereits am Morgen hatten Mitarbeiter des Bergwerks Dunst und Rauch unter Tage bemerkt. Das ist aufgrund des Luftdrucks und der Bedingungen unter Tage nicht ungewöhnlich und so wurde die Situation zunächst genau beachtet. Gegen 14 Uhr war die Situation immer noch nicht wirklich besser und es war auch nicht sicher, ob es sich tatsächlich um Brandrauch handelte. So wurde vorsorglich zunächst der Bereich unter Tage für Besucher geschlossen.
Gegen 16:40 Uhr wurde dann die Feuerwehr alarmiert. Die Einheiten aus Ramsbeck, Heringhausen, Andreasberg und Ostwig sowie das DRK aus Meschede rückten mit rund 40 Einsatzkräften an. Der Einsatz stellte alle Einsatzkräfte vor große Herausforderungen. Denn die Feuerwehr kennt sich im kilometerlangen und weit verzweigten Stollensystem des Bergwerks kaum aus. Also gab es zunächst eine ausführliche Lagebesprechung mit dem Personal des Bergwerks, die dort ortskundig sind und jede Ecke in ihrem Bergwerk kennen. Zusammen mit den Bergführern machten sich die Einsatzkräfte der Feuerwehr dann auf in den Berg, in einen für die Besucher unzugänglichen Bereich. Rund zwei Kilometer mussten die Feuerwehrleute in den Berg hinaus, um zur vermeintlichen Brandstelle zu gelangen. In einem alten Blindschacht hinter einer verschlossenen Tür glimmte ein uraltes Holzstück. Weniger als ein Kubikmeter brennbares Material lagerte dort und brannte nicht, sondern glimmte lediglich. Wie sich das Holz entzünden konnte, ist unklar. Das Feuer war mit einem Feuerlöscher schnell gelöscht.
Dunkelheit, schlechte Sicht, tropfendes Wasser und teilweise schlammiger und unwegsamer Untergrund machten den Weg in den engen Stollen sehr beschwerlich und anstrengend. Eine weitere Herausforderung war der fehlende Funkkontakt unter Tage. Innerhalb des Berges gab es weder Funkverbindung untereinander noch zu den Kameraden über Tage. Klar war aber, dass der Einsatz für die Feuerwehr ungefährlich war. „Wäre das kritisch geworden, hätten wir den Einsatz abgebrochen und auf eine Grubenwehr gewartet“, sagt Daniel Drewek, Einsatzleiter und Bestwigs stellvertretender Wehrleiter. Gegen 21:30 Uhr war der Einsatz beendet. Das Besucherbergwerk war am Tag danach (Donnerstag, 18. August) wieder wie gewohnt für die Besucher geöffnet.
17.08.2022 / jf